Waku Waku Shinkansen
Seit Inbetriebnahme im Jahr 1964 -in diesem Jahr fanden Olympische Sommerspiele in Tokyo statt- gelten die Shinkansen- Hochgeschwindigkeitszüge als das „non plus ultra“ des weltweiten Bahnreise-Angebotes. Kein TGV, kein ICE, kein chinesischer CR400 kann es in puncto Sicherheit, Pünktlichkeit, Reisekomfort und Sauberkeit mit den „Shinkansen“-Zügen aufnehmen. Japan Rail mit seinen regionalen Tochterunternehmen hat immer wieder Ideen, wie man neue Fahrgäste durch „Themenzüge“ anlockt. Seit dem 17.Mai 2019 wurde ein „Waku Waku Shinkansen“ auf die Gleise gebracht; ein Zug speziell für Mickey Mouse – das 90-jährige Firmenjubiläum der Walt Disney Company kam da wohl gerade recht… Micky Mouse & Co. haben auch die Japaner in ihr Herz geschlossen: schon 1983 eröffnete der Themenpark „Tokyo Disneyland“, 2001 kam „Disney Sea“ hinzu. Pro Jahr werden beide Parks von 30 Millionen Besuchern bevölkert; es sollen die beiden wirtschaftlich erfolgreichsten Parks des Disney-Konzerns sein. Ich habe für Euch den „Waku waku“-Shinkansen ausprobiert. „Waku waku“ ist in Japan ein Ausdruck für „Vorfreude“ … auch ich war einerseits voller Vorfreude auf meine Fahrt mit dem „Micky Mouse“-Shinkansen, allerdings wurde diese etwas eingetrübt durch die Tatsache, dass der Zug jeden Tag einen anderen Fahrplan hat und daher war ich nicht ganz sicher, ob ich die Verbindung von der japanischen Homepage (https://www.jrkyushu-wakuwaku.jp/calendar/ )
richtig interpretiert hatte. Hinzu kommt, dass im monatlichen Fahrplan immer Inspektionstage eingetragen sind, an denen kein „Waku Waku“-Zug verkehrt. Ich habe mir den Waku Waku um 07.34h von Hakata nach Kumamoto herausgesucht.
Als ich kurz nach 7.00h die Rolltreppe hinauf auf Gleis 11 fahre, steigt die Spannung… wenige Sekunden später sehe ich den „Waku Waku“ – Shinkansen (im Fahrplan heißt er Tsubame (= Schwalbe) Nr. 311 … egal ! Langsam füllt sich der Bahnsteig mit Pendlern: Schüler und Berufstätige. Kaum jemand lässt es sich entgehen, den Zug mit seinem Smartphone zu fotografieren – fast alle tun das mit einem Lächeln im Gesicht – und das kurz nach 7.00h morgens…
Pendler bilden zu dieser Zeit auch das Hauptkontingent der Fahrgäste, vereinzelt steigen chinesische Touristen in den Zug ein… ich bin der einzige „westliche“ Fahrgast. Das liegt natürlich neben der frühen Zeit an der Tatsache, dass der Zug von Japan Rail Kyushu betrieben wird … 6 Stunden per Shinkansen von Tokyo oder 3 Stunden per Shinkansen von Kyoto entfernt – zu weit weg also von den touristischen Zentren des Landes. Ich gehe am Bahnsteig den Zug zur Gänze entlang, steige dann am Zug-Ende ein, um nun durch den Zug wieder ganz nach vorn zu laufen – nichts soll meinen Augen und meiner Kamera entgehen. Die Innenausstattung sorgt sofort für gute Laune, bequeme Sitze, freche bunte Farben… Wer Notebook oder Smartphone aufladen muss, kann das nur in der ersten Reihe eines jeden Wagens tun, nur dort gibt es insgesamt 4 Steckdosen. Der Zug hat eine angenehme Sitzanordnung mit 2 x 2 Plätzen pro Reihe. Die Fahrt nach Kumamato vergeht wie im Flug. Um 8.24h kommt der Micky Mouse-Shinkansen sekundengenau im Bahnhof an.
Genug der Worte: schaut Euch mal mein komplettes Fotoalbum an:
Falls Ihr den Zug selbst einmal ausprobieren wollt, ist Eile geboten: der Betrieb des Sonder-Zuges ist nur bis November 2019 vorgesehen, möglicherweise wird der Termin vom Betreiber „Kyushu Rail“ verlängert.
Autor: Günter / Juni 2019 - © Copyright Text: japan-blog.com - ein Service von www.japan-tours.de
/ Atlantis Reisen GmbH
© Copyright Fotos: Angela und Günter